Die Ausgabe der Reichsgoldmünzen zu 10 Mark und 20 Mark erfolgte kraft Münzgesetz ab dem 4.12.1871. Mit Gesetz von 1873 wurde auch noch ein goldenes 5-Mark-Stück eingeführt (ab 1877 ausgeprägt). Letzteres konnte sich aber im Umlauf nicht durchsetzen und wurde immer wieder an die Reichsbank zurückgegeben. Im amtlichen Verkehr wurden die Reichsgoldmünzen zu 10 Mark auch als Krone, die 20 Mark auch als Doppelkrone geführt. In den ursprünglichen Entwürfen war als Randschrift EINIGKEIT MACHT STARK vorgesehen, ist aber sogleich ersetzt worden durch GOTT MIT UNS. Auch konnte sich die Umschrift DEUTSCHE REICHSMÜNZE nicht durchsetzen.

Die Prägungen für die kleinen Bundesländer sind im Verhältnis zu den größeren, wie z.B. Preußen, zum Teil in nur sehr geringen Auflagen vorhanden. Die Ausprägung der einzelnen Münzstätten war nach dem Prägeschlüssel zwar genau festgelegt, doch verschob sich dieser durch die enorme Anzahl von Privataufträgen zugunsten der preußischen Münzen. Nach Artikel 12 Abs. 2 des Münzgesetzes war es Privatpersonen möglich, für Ihre Rechnung Reichsgoldmünzen in den staatlichen Münzprägestätten ausprägen zu lassen.

Von den Reichsgoldmünzen sind sicher rund die Hälfte der ursprünglich geprägten Stücke vernichtet worden. Nicht nur durch die Weltkriege, sondern auch schon vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs waren etwa 20 Prozent der Goldmünzen als Rohstoff im In- und Ausland verbraucht worden.

Die Goldreserve des Deutschen Kaiserreichs in Höhe von 120 Millionen Mark (1.200 Kisten zu 100.000 Mark) wurden in der Festung Spandau (Zitadelle) eingelagert. Mit Gesetz vom 3.7.1913 wurde der Bestand auf 240 Millionen Mark verdoppelt. Da diese Bestände nie in den Zahlungsverkehr kamen, sind heute daraus noch gut erhaltene Stücke bei Banken und Sammlern im Umlauf.