Mitglied im Berufsverband des Deutschen Münzenfachhandels
Auf Lager
Lieferzeit: 5 Werktage
Florino, eine italienische Goldmünze aus dem Großherzogtum Toskana zur Zeit der Regentschaft von Cosimo III: de' Medici (1670 bis 1723). Der Name ist eine Reminiszenz an den Florentiner Gulden, der in der Renaissance seine Hochzeit erlebte.
Die Stadt Florenz begann mit der Prägung des Fiorino d'oro (Florentiner Gulden) Mitte des 13. Jahrhunderts. Die Rückseite zeigt den Stadtpatron Johannes den Täufer. Neben der Finanzmetropole Florenz brachte ab 1280 auch Venedig gleichartige Goldmünzen in Umlauf. Die Prägung der Florin endete 1533, da Cosimo I. de' Medici das Münzwesen reformierte und als Ersatz den Scudo d'Oro nach französischem Vorbild ausprägen ließ.
Cosimo III. de' Medici war der vorletzte Großherzog der Toskana. Er war seit 1661 mit Marguerite Louise d’Orléans aus dem Haus der Bourbonen verheiratet. Trotz seiner drei Kinder (eine Tochter und zwei Söhne) war er um das Aussterben seiner Dynastie besorgt, denn beide Söhne hatten gleichgeschlechtliche Neigungen. Zwar erhielt er vom Kaiser 1691 den Titel Königliche Hoheit, doch de facto gewann der Klerus vermehrten Einfluss in Mittelitalien. Im Handel bekam Florenz Konkurrenz durch die Veränderung der Handelsströme, insbesondere nach Amerika. Amsterdam war zwischenzeitlich zum neuen Handelszentrum in Europa aufgestiegen.
Die Buchstaben ETR in der Umschrift des Florino stehen für Etruria. Etruria ist eigentlich der Name der antiken Landschaft Mittelitaliens. Cosimo III. nimmt hiermit ausdrücklich Bezug auf die Vorläufer der Toskana.